„Man kann noch so viel lernen, aber man muss es auch leben“

Reportage

Anja Korte leitet den Kindergarten Hansa Spatzen, einen von 22 Kindergärten „Kinder in Bewegung“ (KiB) in Trägerschaft des Landessportbunds Berlin (LSB). Sie hat die Ausbildung erfolgreich absolviert, weil „der Ausbildungsgang perfekt zu mir passte“. Besonders schätzt sie an ihrer Tätigkeit, dass sie Kindern spielerisch die Freude an Bewegung vermittelt. Freude, die sie selber ausstrahlt, wenn sie tagtäglich in „ihren“ Kindergarten geht. „Wir verpacken Bewegung in Geschichten und greifen die Themen der Kinder auf“, erklärt Anja Korte ihr Erfolgsrezept. Ihren Ausbildungsweg kann sie nur empfehlen: „Erzieher*innen mit sportpädagogischem Profil sind im Berufsalltag oft bewegter als andere.“ Der Ausbildungsstart für Erzieher*innen mit bewegungs- und sportpädagogischem Profil ist am 2. September 2024.

Von der Nordsee nach Berlin – Anjas Weg zur Erzieherin

Anja Korte kommt ursprünglich aus Stuttgart und zog nach ihrem Abitur ein Jahr an die Nordsee, um dort im Bundesfreiwilligendienst in einer Einrichtung für Mutter-Kind-Kuren zu arbeiten. Danach stand sie vor der Frage: Studium oder Ausbildung? Sie entschied sich gegen ein Studium und für die praxisnahe Arbeit mit Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren. In Berlin fand sie den damals einzigen Ausbildungsgang mit sport- und bewegungspädagogischem Profil, der perfekt zu ihr passte. „Ich finde Praxis einfach elementar wichtig. Man kann noch so viel lernen, aber man muss es auch umsetzen und leben“, betont Anja, die auch in Sport ihr Abitur gemacht hat.

Die Ausbildung – Praxisorientierung und Bewegungsfreude

Anjas Ausbildung legte einen großen Schwerpunkt auf bewegungs- und sportpädagogische Inhalte. „Es ist super wichtig, Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen und zu begleiten und sie auf die Schule und das Leben vorzubereiten“, sagt Anja. Besonders schätzte sie, dass die Ausbildung zeigte, wie man Kindern spielerisch die Freude an der Bewegung vermittelt. „Bewegung kommt oft zu kurz oder wird als Wettbewerb gesehen. In der Entwicklung geht es aber um viel mehr. Das wurde mir in der Ausbildung vermittelt und ist auch das, was wir in den KiB-Kindergärten des LSB leben.“

Ein Tag im Kindergarten Hansa Spatzen

Der Alltag im Kindergarten Hansa Spatzen beginnt wie in anderen Kitas mit dem Frühstück und allgemeinen Angeboten. Doch einmal pro Woche sind die Gruppen im Bewegungsraum, wo spezifische Bewegungsangebote stattfinden. Zusätzlich gibt es psychomotorische Angebote, die den Spaß und die Freude an der Bewegung in den Vordergrund stellen. „Wir verpacken Bewegung in Geschichten und greifen die Themen der Kinder auf. Gerade im U3-Bereich sind Feuerwehr oder Tiere oft ein Thema. Dann machen wir zum Beispiel einen Ausflug in den Zoo und fragen die Kinder: ‚Wie läuft der Elefant?‘ Oder ‚Wie macht der Löwe?‘ Und schon sind die Kinder spielerisch in Bewegung“, beschreibt Anja.

Wichtige Inhalte der Ausbildung

Neben der Praxisorientierung waren für Anja weitere Ausbildungselemente wichtig. „Ich erinnere mich gut an die Biografiearbeit, in der wir über unsere eigenen Lebensräume berichten mussten, und an Exkursionen durch die Stadt. Der Schwerpunkt Bewegung, Psychomotorik und Erlebnispädagogik, aber auch Gesundheitsförderung, sind bei mir hängen geblieben“, sagt sie. Besonders wertvoll fand sie auch den Perspektivwechsel, den die Ausbildung ermöglichte: „Wir haben Bewegungseinheiten als Kinder durchleben müssen, was mir sehr wichtig war.“

Empfehlungen für angehende Erzieher*innen

Anja rät angehenden Erzieher*innen mit Interesse an Bewegung und Sport, die Ausbildung an der Fachschule für Sozialpädagogik zu beginnen. „Die Auszubildenden bekommen einen besonderen Zugang zu Sport und Bewegung und lernen von Anfang an, Bewegungsangebote aufzubauen und durchzuführen. Erzieher*innen mit sportpädagogischem Profil sind im Berufsalltag oft bewegter als andere“, stellt sie fest.

Für Praktika empfiehlt Anja die KiB-Kindergärten des LSB, da diese Einrichtungen Bewegung besonders gut integrieren. „Diese Kindergärten leben Bewegung anders als andere Einrichtungen. Sie sind perfekt ausgestattet und bieten viele Möglichkeiten“, erklärt sie.

Berufsbegleitende Ausbildung

Die Möglichkeit, die Ausbildung berufsbegleitend zu absolvieren, sieht Anja als große Chance. „Auszubildende bekommen einen sehr guten Einblick in die Team- und Strukturarbeit der Einrichtung, in der sie arbeiten. Diese Kombination aus Theorie und Praxis ist schön, weil sie das Gelernte direkt im Alltag anwenden können“, betont sie.

Die Begeisterung für den Beruf

Anja ist das Testimonail der Plakatkampagne zum Start des nächsten Ausbildungsgang am 2. September 2024. Was begeistert Anja an ihrem Beruf so sehr, dass sie sogar Werbung dafür macht? „Ich sehe die Freude und die Entwicklung der Kinder jeden Tag aufs Neue und bekomme so viel von ihnen zurück. Die Kinder sind sehr dankbar, und das ist einer der Gründe, warum ich mich für diesen Beruf entschieden habe“, erklärt sie.

Anja Kortes Begeisterung und Engagement machen deutlich, wie bereichernd der Beruf der Erzieher*in sein kann – insbesondere in einem Umfeld, das Bewegung und Sport so konsequent fördert wie die KiB-Kindergärten des LSB Berlin. Junge Schulabgänger*innen, die an diesem einzigartigen Ausbildungsgang interessiert sind, können sich auf eine praxisorientierte und bewegungsfreudige Ausbildung freuen, die Kinder und Erzieher*innen gleichermaßen in Bewegung bringt.

Infocafé zur Erzieher*innenausbildung am 12. Juli

Am Freitag, 12. Juli, lädt die Fachschule für Sozialpädagogik zu einem Infocafé zur  Erzieher*innenausbildung am SPI ein
15:00 und 17:00 Uhr
Hallesches Ufer 32 – 38
10963 Berlin Kreuzberg