Trinken, trinken, trinken - Was beim Sport bei Hitze zu beachten ist

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Der Sommer ist da. Und mit ihm die Hitze. Aber, verstecken gibt es nicht. Auch bei sehr hohen Temperaturen darf Sport getrieben werden.

Das Wetter, Immer wieder das Wetter. Über nichts wird so gerne geredet, und geändert werden kann es ja ohnehin nicht. Außer wenn in China bei Olympischen Spielen mit Substanzen experimentiert wird. Auch in Paris dominierte die Wettervorhersage: Regen bei der Eröffnungsfeier, zu viel Regen, und schon ist die Seine wieder zu dreckig für die Triathlon-Wettbewerbe. Und dann auch schon in der ersten Woche: zu große Hitze. „Die Menschen unterschätzen die Hitze. Die Sanitätsdienste werden hier in den kommenden Tagen richtig viel zu tun haben", sagt der Teamarzt der deutschen Olympia-Mannschaft, Bernd Wolfarth. Die Verbände seien gut vorbereitet.  "Es geht auf der einen Seite darum, die Athletinnen und Athleten vor der Hitze zu schützen. Zum anderen aber auch zu ermöglichen, dass sie trotz der Temperaturen ihr Leistungspotenzial abrufen."

Gut vorbereitet zu sein heißt es aber nicht nur für die Zuschauer*innen und die Top-Athlet*innen in Paris. Gut vorbereitet zu sein auf Hitze und Sonne heißt es für alle, die in den heißen Sommermonaten selber Sport treiben möchten.

Die Profis beugen vor. Für die Wettkämpfe bei extremer Hitze sei sogenanntes Pre-Cooling  "ein beliebtes Mittel", wie Wolfarth dem Sport-Informations-Dienst sagte. Da gehe es zum Beispiel um gekühlte Handtücher oder Kühlwesten. "Die Westen können bis zum Start getragen werden, um die Körpertemperatur möglichst lange in einem niedrigen Bereich zu halten", erklärte Wolfarth. Die deutschen Hockeyteams hätten sogar mobile Eisbäder dabei. "Ein bewährtes Mittel sind auch Eissocken, Nylondamenstrümpfe, die mit Eis befüllt werden. Diese Dinge werden zum Beispiel bei den Triathleten eingesetzt."

OK, gekühlte Handtücher sind einfach. Aber Kühlwesten und mobile Eisbäder sind für Normalsportler*innen doch wohl eher nicht die Normalität. Mit Eis gefüllte Nylondamenstrümpfe soll man auch schon in Berliner Parks gesehen haben. Natürlich gibt es jede Menge Tipps, wie jede*r bei Hitze Sport treiben kann. Die Kommission Kinder- und Jugendsport der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) hat einige für Kinder- und Jugendliche bereit gestellt und warnt, dass Sport bei großer Hitze für Kinder- und Jugendliche durchaus zum Gesundheitsrisiko werden kann. Besonders groß sei dies bei Ausdauerbelastungen. Deshalb spricht sie explizit Empfehlungen aus:

Wenn möglich, sollte die sportliche Aktivität an sehr heißen Tagen auf die kühleren Tageszeiten früh morgens oder abends gelegt werden.

Bei Hitze sollten Belastungsintensität und –dauer reduziert werden

15-30 Minuten vor Beginn der Belastung sollten 5-7 ml/kg Körpergewicht Flüssigkeit getrunken werden. Bei einem Kind mit einem Gewicht von 50 kg sind dies 250-350 ml.

Bei einer Belastungsdauer von über einer Stunde sollten pro Stunde ca. 10-13 ml/kg Körpergewicht Flüssigkeit zugeführt werden. Bei einem Gewicht von 50 kg entspricht das 500-650 ml/Stunde.

Nach Belastungsende ist eine Flüssigkeitsaufnahme von 4 ml/kg Körpergewicht für jede Stunde Belastung zu empfehlen. Bei einem Gewicht von 50 kg sind das 200 ml für jede Stunde Belastung.

Bei Wettkämpfen in großer Hitze sollte während und nach Belastung auf ausreichende äußere Kühlung mit kaltem Wasser, Eis oder Cool Packs geachtet werden.

Es sollte auf geeignete Sportkleidung, die eine gute Kühlung durch Schwitzen ermöglicht, geachtet werden

Bei intensiver Sonneneinstrahlung sollte auf einen ausreichenden Sonnenschutz exponierter Hautareale geachtet und zumindest in den Wettkampfpausen eine Kopfbedeckung getragen werden, um einem Sonnenstich vorzubeugen

Die begleitenden Lehrer, Eltern oder Trainer sollten die jungen Sportler regelmäßig beobachten. Bei Schwäche, Übelkeit oder Schwindel muss die Belastung abgebrochen werden

Bei organisierten Wettkämpfen sollte medizinisches Personal anwesend sein, das frühzeitig die Symptome einer Hitzekrankheit erkennt und adäquat darauf reagiert

 

Und  der Ratgeber Gesundheit des ZDF sagt auch den älteren Sportler*innen, worauf zu achten ist:

Schwitzen schützt

Richtig trinken beim Sport

Auf Tageszeiten achten

Luftige Sportbekleidung

Richtiger Sonnenschutz

Eigene Grenzen kennen lernen

Alles schon mal gehört und gelesen? Sicher. Aber wie beim Training: Auffrischung hilft. Gerade bei großer Hitze. Und, wenn wir schon beim reden übers Wetter sind: Die soll ja kommen.